Die Diakonie gehört zu den vier Grundfunktionen jeder christlichen Gemeinde (neben Liturgie, Verkündigung und Koinonie).
Vom griechischen Wort her bedeutet Diakonie Dienst. In einer befreienden Theologie ist das ein umfassender Dienst, um auf allen Ebenen für das Leben eines jeden einzelnen Menschen einzustehen und zu kämpfen.
Die Praxis des Jesus von Nazareth ist dafür ein Maßstab…
- Für Jesus war die Nächstenliebe entscheidend: «Was ihr den Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.»
Er nennt Beispiele, die als die sieben Werke der Barmherzigkeit bekannt geworden sind: Hungrige speisen, Durstige tränken, Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Kranke besuchen, Gefangene befreien, Tote bestatten. Ganz konkret! - Diese Hilfebedürftigen sind für Jesus nicht nur einfach Hilfsempfänger*innen. Mit ihnen setzt er sich an einen Tisch zum gemeinsamen Essen und Trinken. Sie gehören dazu. Sie gehören in die Mitte, auch in die Mitte des Gottesdienstes. Das sagt er deutlich in einem Gleichnis, wo er einen kranken ausgegrenzten Menschen in der Synagoge ins Zentrum stellt. «Komm in die Mitte!»
- Mit seinem Ausspruch «Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat» macht er klar, dass kein Menschenleben einem generell noch so sinnvollen Gesetz geopfert werden darf. Er macht klar, dass Gesetze immer gemessen werden müssen an dem Massstab, ob sie Leben schützen oder beeinträchtigen oder gar vernichten. Und dieser Massstab gilt für alle Strukturen der Macht und für diejenigen, die an der Machterhaltung interessiert sind.
- Diese Praxis hat ihn verdächtig gemacht. Dadurch wurde er gefährlich für die Mächtigen. Dafür wurde er verfolgt, gefoltert und hingerichtet.
Diakonie umfasst somit…
- die konkrete Hilfe für Menschen in Not – hier vor Ort und weltweit,
- den politischen Kampf für lebensfördernde, menschliche Gesetze und Strukturen – in der Schweiz und weltweit,
- die überzeugte Praxis, dass in der Pfarreiarbeit und in der Liturgie die Schwächsten im Zentrum stehen, dass diejenigen vom Rand in die Mitte gerückt werden.
In jeder Pfarrei gibt es Menschen und Menschengruppen, die aufgrund ihrer Lebensumstände besondere Beachtung und Unterstützung brauchen.
Siehe auch: Hilfe konkret / Regionaler Sozialdienst
In einer globalen Welt und einer weltweiten Kirche gilt die christliche Verantwortung dem Leben aller Menschen weltweit.
Siehe auch: Sehen-und-Handeln / Caritas / AG Eine Welt / Geflüchtete