Alles ist dem System der Verwertung, des Handels, der Regeln von Zugehörigkeit oder Ausschluss, des Privateigentums und des Vertragsrechtes untergeordnet. Wer sich dem verschließt, widersetzt oder dahinein gar keinen Zugang findet, ist draußen und ausgeschlossen.
Dieses System produziert weltweit Ausbeutung von Menschen und Natur, Export von Waffen und Krieg, Stützung von despotischen Regimen, die diesem System willfährig sind und den Kolonialismus von einst indirekt weiterführen.
Dieses System zwang und zwingt Menschen aufgrund von Krieg und Katastrophen, aufgrund des Verlustes der Lebensgrundlagen und von Überlebenschancen auf dem globalen Markt zur Flucht. Die allermeisten Fliehenden sind Binnenflüchtlinge, sofern man die benachbarten Staaten dazuzählt. Diese nehmen den größten Teil der Geflüchteten auf.
Nur einer minimaler Anteil von ihnen (aus Afrika ca. 0.2% !!) strebt in die Zentren des „Westens“, wo man wegen dieses geringen Anteils bereits über eine „Flüchtlingskrise“ lamentiert. Dies ist beschämend, um so mehr als der Westen in der Regel am Anfang der Kette der Fluchtursachen steht.
Die Bibel, auf die wir uns berufen, ist eine Geschichte von Geflüchteten oder besser erzählt eine Reihe solcher zentralen Geschichten, in denen Gott vorgestellt wird als der, der auf Seiten der Sklavinnen und Sklaven steht, als der, der kein Opfer von Menschen zulässt, der keinen je vergisst, als der, der befreit und Mächtige vom Thron stößt. Bei ihm haben die Geringen einen Namen und werden die Niedrigen emporgehoben.
Geflüchtete sind Menschen wie wir und Menschen unter uns.
Eine christliche Gemeinde, die sich nicht klar und entschieden gegen jeden Ausschluss stellt, die sich nicht auf die Seite von Geflüchteten stellt, die betroffene Menschen kategorisiert (wie dies etwa in der abwertenden Rede von „Wirtschaftsflüchtlingen“ geschieht) und ihrerseits dabei mitwirkt, Zugehörigkeit zu gewähren oder eben zu verweigern, ist keine christliche Gemeinde.
Das zentrale, „Ekklesia“ begründende, Sakrament von Taufe und Firmung stellt alle gängigen Muster von Zugehörigkeit bzw. Ausschluss radikal in Frage. Damit ist Leben und Symbolik von Kirche, sofern biblisch, von vornherein immer subversiv, widerständig und parteilich.
Die Pfarrei Dreikönig, die katholische „Ortskirche“ in Frenkendorf und Füllinsdorf votiert darum klar und sieht sich vernetzt und verbunden mit anderen Akteur*innen vor Ort, die sich in Anliegen von geflüchteten Menschen auf unterschiedliche Weise engagieren.
Konkret heiß dies z.B., dass sie Räume für den Verein Freiwillige für Geflüchtete Frenkendorf-Füllinsdorf (FfGFF) kostenlos für diverse Anlässe und Angebote zur Verfügung stellt, dass sie ggf. politisch aktiv wird.