Wer sich fragt: Wann wurde mir einmal ganz konkret geholfen? Wer hat mir geholfen? Was hat mir geholfen?, der wird selber eine Reihe ganz unterschiedlicher Antworten geben: Ein gutes Wort, das in mir eine neue Perspektive aufmachte – wie ein „Türöffner“, eine Freundin, die einfach da war und zuhörte oder – auch das – die mir mit 200 Franken ausgeholfen hat: „Kannst Du behalten oder irgendwann zurückgeben, wie es bei Dir passt oder möglich ist…“
Wer niemanden hat, mit dem er oder sie wirklich reden kann, ist froh, dass es Menschen gibt, die von Berufs wegen für ein Gespräch zur Verfügung stehen – wie die Seelsorgenden der Pfarrei. Siehe dazu die entsprechende Rubrik: Gespräch
Die manifeste und empörende Ungleichheit von Menschen hinsichtlich Chancen, Einkommen, Vermögen, Teilhabe etc. führt bei Einzelnen sehr schnell zu sozialer Not, Ausschluss und finanziellen Sorgen. Dies ist sehr belastend.
Die Möglichkeiten einer Pfarrei, konkret auszuhelfen, sind hier zwar beschränkt, dennoch unterstützen wir immer wieder punktuell mit einer finanziellen Zuwendung oder versuchen konkrete Unterstützungsleistungen zu vermitteln, etwa seitens der Caritas, des Solidaritätsfonds des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes oder anderer Organisationen.
Die Pfarreicaritas, wie es traditionell heißt, unterhält für konkrete Unterstützung:
- den Sozialfonds: Er wird gespeist durch den jährlichen Beitrag der Kirchgemeinde in Höhe von Fr. 1’500.-, Kollekten bei Abschiedsfeiern/Beerdigungen und in der Regel kleinen Einzelspenden. Auf ihn wird in Absprache und Abklärung in konkreten Notlagen zurückgegriffen, z.B. wenn ein Teil der Zahnarztrechnung übernommen wird, weil die Sozialdienste Gemeinden die Unterstützung verweigern. Die Anliegen sind so vielfältig wie die Menschen, die kommen. Anders als bei allen anderen Formen der Unterstützung durch Organisationen erfolgt der „Zustupf“ unbürokratisch. – Aus dem Sozialfonds werden auch die kleinen Türhilfen bezahlt: Mal Fr. 5.-, mal Fr. 10.- oder 20.- … in bar oder als Lebensmittelgutschein…
- den Jugendsozialfonds: Er speist sich aus punktuellen Kollekten, kleinen Einzelspenden oder Restguthaben aus Studienreisen. Hier sind Kinder, Jugendliche oder Familien im Blick, z.B. für die Unterstützung bei der Studienreise der Firmanden/innen oder eine andere konkrete Einzelhilfe, damit Teilhabe von einem Kind oder Jugendlichen möglich wird. – Bei konkreten Anlässen der Pfarrei gibt es auch die Unterstützung aus dem jährlichen Jugendbudget der Kirchgemeinde.
Dazu wieder die Studienreise als Beispiel: In Absprache übernimmt die Kirchgemeinde für einen Jugendlichen einen Teil oder den ganzen Beitrag zur Reise. Niemand soll ausgeschlossen sein.
Sie erreichen uns am besten telefonisch: Tel. (+41) (0) 61 901 55 06. Sprechen Sie, wenn gerade niemand abnimmt, gerne auch aufs Band.
Ein/e Seelsorger/in vereinbart mit Ihnen/Dir ein Gesprächstermin. Sobald der Regionale Sozialdienst besteht, wird dieser für die so genannte Einzelfallhilfe in der Regel zuständig sein.
Diskretion und Schweigepflicht:
Es kostet Menschen oft Überwindung, um Unterstützung anzufragen. Gerade Jugendliche empfinden Scham und haben Angst, dass der Freundeskreis etwas von einer Unterstützung mitbekommt.
Bei allen Anfragen ist es selbstverständlich, dass Diskretion gewahrt und Verschwiegenheit gewährleistet ist.
Es ist nicht ehrenrührig, nachzufragen.
Es ist uns wichtig, dies zu betonen. Für uns ist klar, dass hinter den konkreten Hilfsanfragen letztlich die großen sozialen Ungleichheiten und die strukturelle Ungerechtigkeit stehen, die es zu überwinden gilt.
Hier verbindet sich das Wissen um die konkrete Situation von Menschen mit dem politischen Kampf für eine andere Welt und Gesellschaft.