Durch dieses Wort wünscht Jesus Frieden und Wohlsein. Denn so sagte er zu Johannes, dem Jünger, den er sehr lieb hatte. Der stand mit Maria und anderen Frauen bei dem Kreuz. Jesus wies auf seine eigene Mutter hin. Der Evangelist fährt fort: «Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.» (Joh 19,27). Man sieht darin ein Geschenk vom Herzen, aber auch einen Auftrag. Wunderbarerweise wurde das Wort des Herrn ernsthaft wahrgenommen. Der Jünger nahm danach Maria bei sich auf. Gewünscht und erfüllt, das klingt auch sehr harmonisch und übereinstimmend. Man sieht es klar, in dieser Situation konnte Jesus nichts weiteres darüber sagen. Aber mit dieser Geste stellt Jesus Maria, seine Mutter, in Mittelpunkt, und es scheint als wolle er sagen: Lernt von ihr, lasst euch von ihr begleiten und helfen.
In der Tradition der Kirche wurde die ganze Geschichte um die Mutter Jesu ausführlich betrachtet und dann beschlossen, der Mutter Maria eine würdige Verehrung und Andacht zu erweisen. In diesem Zusammenhang gilt Maria «als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes.» Daher feiert die Kirche den ganzen Monat Mai als Marienmonat. Es ist wunderbar, in vielen Gemeinden pflegt man die MaiAndachten. Eine gute Zeit von Betrachtung und Gebet wird der Mutter Gottes geweiht. Meiner persönlichen Erfahrung nach bringt solche Andacht Trost, Ermunterung, Sicherheit und Stärkung im Glauben und in der Hoffnung auf Gott. Somit wächst auch unser Vertrauen.
«Siehe, deine Mutter! Siehe deinen Sohn!» (Joh 19,27). Mit diesem Wort bezog sich Jesus auf die Zeit der Verwirrung und der Konfusion damals in Jerusalem. Noch tiefer betrachtet, gilt das Wort dann als Aufruf zur Bekehrung und zur Versöhnung: Denkt daran, das ist eure Mutter, ihr seid untereinander Brüder und Schwester. Ich wünsche euch Frieden und Zusammenhalt, wie in der Familie.
Als der Pastor Martin Luther King die sozialen Spaltungen in Amerika sah, rief er auf: «Wir müssen lernen, entweder als Brüder miteinander zu leben oder als Narren unterzugehen.» Das sollen wir auch heute berücksichtigen, und uns bemühen, geschwisterlich und freundlich miteinander zu leben, denn das ist die Grundlage des Lebens und des Friedens.
Wir laden Sie herzlich zu unserer Maiandacht am 15.05.2024 um 19.00 h ein.
Wir wollen gemeinsam beten und um den Frieden für unsere Welt bitten.
Allen einen gesegneten Monat.
Conny Imboden
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