Das ist ein Begriff, der heute fast nur noch in den Kirchen gebraucht und oft auf die sonntägliche Predigt beschränkt wird.
Verkündigung ist mehr:
Sie bedeutet, glaubhaft und glaubwürdig von dem zu berichten, was einen antreibt, wovon man tief überzeugt ist, worauf man sein Leben baut, was einem Zukunft und Hoffnung gibt. Und es geht über das «berichten» hinaus um die tagtägliche Praxis, die daraus erwächst.
Das bedeutet «Zeugnis ablegen», für seine Überzeugung einstehen, dafür geradestehen im alltäglichen, im sozialen und politischen Handeln.
Das Zentrum Dreikönig ist ein Ort zum Suchen und Lernen, zum Erkennen, ob es einen Grund gibt für eine gemeinsame Überzeugung und wo Quellen von Kraft und Zuversicht sind.
Ein biblischer Text gibt dafür eine Richtung an. Apostelgeschichte 2, 44-47:
Dort heisst es am Schluss der Pfingstgeschichte: «Alle aber, die Vertrauen gefasst hatten, bildeten eine Gemeinschaft und teilten alles, was sie hatten. Sie verkauften ihren Besitz und ihr Vermögen und verteilten den Erlös an alle, je nachdem jemand Not litt. Tag für Tag hielten sie sich einmütig im Heiligtum auf, brachen das Brot in den einzelnen Häusern und hielten miteinander Mahl in Freude und mit lauterem Herzen. Sie lobten Gott und waren gut angesehen beim ganzen Volk. Der Herr aber liess täglich welche zu ihrer Rettung dazukommen.»
Zusammen sein, solidarisch teilen ohne Ausgrenzung, feiern: Das ist ansteckend. Das ist Verkündigung.
Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.
Ernesto Cardenal
Zum Bereich der Verkündigung in diesem Sinne gehört Vieles, wobei das oben genannte Kriterium erfüllt sein muss:
- Predigt
- Religionsunterricht
- Erwachsenenbildung
- Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
- Teilnahme an öffentlichem Protest
- Kultur der Offenheit und Öffnung
- Kultur des Lernens und Einübens
- Kultur des Feierns ohne Ausschluss
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