Kinder und Jugendliche haben ein untrügliches Gespür, wenn ihnen Unrecht geschieht – ob in der Familie, in der Schule oder in der Freizeit. Oft finden sie sich in der schwächeren Position, können noch nicht recht artikulieren, was sie bewegt oder auch belastet.
Auch wissen sie sehr gut, wenn sie anderen wehgetan haben oder sich am Mobbing von Mitschüler*innen beteiligt haben, geschwiegen haben, um nicht selbst ins abseits zu geraten.
Im 4. Schuljahr gehen die Religionsklassen ihren Weg zum Thema Versöhnung und Dialog: Im Unterricht beschäftigen sie sich intensiv mit solchen Fragen. Dabei wird entweder ein Kinder-/Jugendbuch zum Thema „Mobbing“ oder zum Thema „Rassismus“ bzw. „Ausgrenzung“ gemeinsam gelesen.
Gegen Ende des Schuljahres – meist im Mai oder Juni – besteht dann die Möglichkeit, an einem Samstag, statt wie früher zur Erstbeichte zu gehen, den so genannten Versöhnungsweg mit verschiedenen thematischen Stationen im Pfarrei- und Begegnungszentrum Dreikönig zu gehen – während einer guten Stunde zusammen mit einer vom Kind gewählten Vertrauensperson. Das kann der Pate / die Patin sein, die ältere Schwester oder der ältere Bruder, ein Eltern- oder Großelternteil oder jemand anderes. Das Kind benennt diese Person selber.
Am folgenden Tag, dem Sonntag, findet dann der Gemeindegottesdienst als Versöhnungsfeier für die Kinder statt – mit einer eigenen Symbolik und zum Zuspruch von Vergebung und Versöhnung, mit der Bitte um Mut und Solidarität.