«Alles unter einem Dach.» Das gilt eben auch für den Kirchenraum in Dreikönig, den größten Saal gewissermaßen. Hier werden Leben und Befreiung symbolisch gefeiert, hier kommt Gemeinde sonntags zusammen und hält das Gedenken an die «dritte Zeit» wach, in der alle Menschen Freie und Gleiche wären: Sabbat, Sonntag als «Denk-Zeit». Hier darf sich das Leben auch anders in Aktionen, Veranstaltungen und Konzerten entfalten.
Hinten im Kirchenraum steht in einem Fenster eine Dreikönigsstatue, die auch vom Foyer aus zu sehen ist und damit eine transparente Verbindung schafft zwischen den Räumen für gottesdienstliche und andere Feste, zwischen solidarischen Aktionen, um im Alltag Leben für alle zu ermöglichen, das wir im Gottesdienst feiern.
Die Statue sowie die meisten Elemente der Innenausstattung stammen vom Künstler Alexander Schaffner aus Basel.
In den Fenstern nimmt er den Gedanken der Transparenz wieder auf. Sie sind unterschiedlich durchsichtig gestaltet und unterscheiden einerseits den Gottesdienst von der Welt, verbinden ihn aber andererseits mit dem Leben der Menschen in der Welt. Das gilt auch für den nach draußen und von draußen nach innen diaphanen Tabernakel, in dem das übrig gebliebene Brot aus der Feier der Eucharistie aufbewahrt wird.
Alexander Schaffner hat zudem mit den Elementen Kreuz, Altar, Lesepult, Taufbecken, Denk-Ort und Kerzenständer dafür gesorgt, dass im Raum alles flexibel und offen bleibt für eine lebendige Gestaltung der Liturgie. Der Raum ist wandelbar für die verschiedenen Feiern z.B. in der Karwoche und an Ostern oder im Zusammenhang mit Aktionen.
In diesem Rahmen bleibt Raum für neue, wechselnde Elemente: Die Hungertücher in der Fastenzeit; die wundervollen Bilder zum Kirchenjahr des Künstlers Felix Keller (Meikirch, Kanton Bern), die er der Kirchgemeinde vor einigen Jahren mittels Schenkung überlassen hat. Sie sind die Frucht aus Gesprächen zwischen ihm und dem unvergessenen Berner Theologen Peter Spinatsch; die drei KönigInnen vom Holzbildhauer Ralf Knoblauch aus Bonn.
Seit Sommer 2018 hat eine 100-jährige Orgel des Basler Orgelbauers Jakob Zimmermann ihren Platz in der Kirche. Sie wurde von Orgelbau Woehl aus Marburg restauriert und wieder aufgebaut. Bei Woehl arbeitet Simon Buser, Orgelbauer aus dem Baselbiet, der nach dem Abbau der Orgel 1996 in Lausanne diese gerettet und in Liestal zwischengelagert hat. Das Instrument hat pneumatische Trakturen und ist mit seiner romantischen Stimmung und seinem in den Raum weisenden Orgeltisch, der eine direkte Kommunikation des Organisten mit anderen Akteurinnen erlaubt, etwas Einzigartiges. Zusammen mit dem Flügel ist sie in das liturgische Geschehen von Chor und Gemeinde sichtbar eingebunden und erlaubt ganz neue Ansätze in der Liturgie.