Nach dem Karfreitag ist die Feier der Osternacht ein Höhepunkt in Dreikönig.
Die Hinrichtung Jesu am Kreuz war der Tiefpunkt für alle, die mit ihm zusammen gearbeitet und gekämpft hatten für mehr Menschlichkeit gemeinsam auf der Seite derer, die im Leben zu kurz gekommen waren, die als Kranke, Aussätzige oder schuldig Gewordene ausgegrenzt wurden aus der Gesellschaft, die hungrig und durstig waren und sich nach Befreiung und Gerechtigkeit sehnten. Diesem Einsatz wurde ein brutales Ende gesetzt.
Ostern steht dafür, dass zaghaft neue Hoffnung keimt, dass langsam die Überzeugung wächst: Nein, der Tod hat nicht das letzte Wort.
Heute wird diese Hoffnung gestärkt durch Menschen, die uns in der jährlichen ökumenischen Kampagne von Fastenopfer / Brot für Alle näherkommen: Z.B. starke Frauen in Ländern des Südens, die ihre Stimme laut erheben und unbeugsam Widerstand leisten gegen die tödliche Sklavenarbeit, sogar von Kindern, in den Minen übermächtiger europäischer Konzerne. Ein Schrei nach Solidarität für Hoffnung trotz allem, für ein Licht im Dunkel.
Diese Hoffnung trotz allem wird in der Osternacht gefeiert, das Aufstehen gegen den Tod und das Auferstehen des Lebens.
Das Licht des Osterfeuers wird mit den Osterkerzen in die dunkle Kirche getragen. Es sind die Osterkerzen, die während des ganzen Jahres brennen in Dreikönig und in den beiden reformierten Kirchen in Frenkendorf und Füllinsdorf – ein stärkendes Zeichen ökumenischer Verbundenheit.
Biblische Geschichten mit Erfahrungen von konkreten Menschen, die lange vor uns gelebt haben, erzählen von dem, was sie angetrieben hat, was ihnen Hoffnung und Kraft zum Widerstand gegeben hat. Und sie erzählen von unverhoffter Befreiung.
Mit dem Teilen von Brot und Wein wird das solidarische Teilen im Alltag gefeiert: «Möge das Teilen des Brotes und des Bechers die Herzen stärken, dass wir voll Hoffnung mitwirken an einer neuen Welt, wo Brot und Recht und Würde und Liebe ist für alles, was lebt.»
Mit Texten und Liedern, die von Befreiung und Leben singen, wird die Osternachtfeier zu einem Fest des Lebens.