Einst musste klein und gross wöchentlich im Beichtstuhl erscheinen, um dann am Sonntag zur Kommunion schreiten zu dürfen. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Denn es waren ja meist nur Lappalien, wenn nicht überhaupt erfundene kleine Fehlhandlungen, die dem Priester zugeflüstert wurden. Da hat die Kirche mit ihrer damaligen Praxis etwas eigentlich Kostbares vor die Hunde gehen lassen.
Dass der Mensch immer wieder Dinge tut, die er zurückblickend lieber nicht getan hätte, ist eine Binsenwahrheit. Und dass es gut tut, sich zu besinnen und sich zu bessern, weiss eigentlich auch jede und jeder. Und dass es eine Erleichterung bedeutet, wenn man aussprechen kann, was die Seele belastet, wüssten wir ja auch. Aber in den Beichtstuhl wollen wir nicht mehr.
Es gibt sie noch, die Beichten. Meist allerdings in Form eines Gesprächs in einem Zimmer. Und es gibt sie auch, die guten Beichtväter. (Die sakramentale Absolution zu erteilen ist den Priestern vorbehalten, die immer noch zölibatär lebende Männer sein müssen). Was es aber auch seit langem gibt, sind Buss- und Versöhnungsfeiern. Diese geben Raum für eine Gewissenserforschung, für einen Ausdruck von Reue und damit der Bereitschaft, sich zu bessern. Und sie machen deutlich und spürbar, dass Gott uns die Schuld vergibt, wenn wir zur Umkehr bereit sind. In diesem Sinn: herzliche Einladung zur Buss- und Versöhnungsfeier am Mittwoch, 20. März, um 19.00 Uhr! Alois Schuler