Das diesjährige Pfarreifest stand ganz im Zeichen des 50-Jahr-Jubiläums des Frauenvereins, zu dem auch das Kabarett Birkenmeier scharfzüngige Anmerkungen beisteuerte. Die Frage nach Gleichheit und Rolle, nach Gender und Rechten ist gerade im kirchlichen Kontext aktuell.

Maria Klemm, die im Eröffnungsgottesdienst predigte, wollte darum nicht nur an den grossen Beitrag erinnern, den namentlich der Frauenverein Dreikönig am Aufbau der Pfarrei und des Zentrums hatte, das es ohne die Frauen nie gegeben hätte.

Sie erinnerte an die jüngsten Aktionen wie den Frauenstreiktag und Maria 2.0: Frauen haben nicht nur etwas zu sagen, sondern ihr Einsatz für Gleichberechtigung soll verbunden sein mit einer Vision von Gesellschaft und Kirche von Menschen mit anerkannt gleicher Würde und Rechte. Nicht die Teilhabe an den Machtstrukturen einer absolutistisch verfassten Kirche gelte es anzustreben, sondern die Überwindung solcher Über- und Unterordnung in einer geschwisterlichen Kirche, für die Frauen und mit ihnen Männer nachdrücklich eintreten und kämpfen müssen. Eine solche Kirche steht aber auch jenseits bürgerlich-neoliberaler Kategorien, die Ungleichheiten fortwährend zementieren. Die Frauenfrage müsse daher verknüpft werden mit den grossen sozialen Fragen. Elisabeth Schüssler-Fiorenza, die grosse feministische Vordenkerin und Theologin entwarf darum die Vision einer Kirche der armen Frauen, in der der messianische „Flow“ sich mit den sozialen Bewegungen verbindet im solidarischen Einsatz für eine andere Welt.
Dafür soll sich Kirche Jesu Christi einsetzen – auch vor Ort. Und sie tut es schon, wenn sie feiert und dabei Menschen über alle Grenzen hinweg zusammenbringt.
Peter Bernd

