„schaut hin“ ist das Leitwort und der rote Faden, der sich durch die Großveranstaltung „3. Ökumenischer Kirchentag“ in Frankfurt ziehen soll. Es ist ein „Appell – an uns alle“, sagt die Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages, Bettina Limperg: „Schauen ist mehr als sehen. Schauen nimmt wahr und geht nicht vorbei. Schauen bleibt stehen und übernimmt Verantwortung. Aktiv Verantwortung zu übernehmen, ist unser Auftrag als Christinnen und Christen.“

Das Leitwort ist nicht einfach Zitat des Bibelwortes aus dem Markusevangelium, Kapitel 6, Vers 38, sondern eine erste Deutung. Es ist kleingeschrieben, ist klarer Imperativ, nämlich Aufforderung tatsächlich zu sehen, wie Rosa Luxemburg sagt: „Zu sagen, was ist, bleibt die revolutionärste Tat.“ ‚schaut hin’ ist aber eben auch Indikativ: Er, sie, es schaut hin, Gott schaut hin, wie vor Jahrtausenden, als er das Leiden der Kinder Israels in Ägypten sah, ihr Schreien hörte und hinabstieg, um zu befreien. Handeln beginnt mit dem Sehen und dem Urteilen aus klarem Verstand und aufrechtem Herzen.
„schaut hin“ – das Motto wird sich quer über die vier Hauptthemenbereiche des Kirchentages in Frankfurt ziehen:
- Glaube, Spiritualität, Kirche
- Lebensräume, Lebenswelten, Zusammenleben
- Schöpfung, Frieden, Weltgemeinschaft
- Wirtschaft, Macht, Verantwortung
Dabei sind die beiden letzten Themenblöcke die entscheidenden – bedeutet Krise doch Entscheidung, Entscheidungszeit – und sind die beiden Themenblöcke die „biblischsten“, drängt Bibel uns doch zum Tun des Gerechten, ihr im wahrsten Sinne des Wortes „roter“ Faden.
„schaut hin“ heißt darum, dass es immer um Gerechtigkeitsfragen geht: „Schutz, Teilhabe, Verteilung von Gütern, Verteilung von Rechten, Verantwortung“, wie in einem Kommuniqué des Kirchentages betont wird. Und: „Jeder Mensch kann etwas bewirken.“ Eine griffige Umschreibung dessen, was die Bibel Hoffnung nennt.
Wer möchte beim Kirchentag dabei sein? Noch ist völlig unklar, ob viel online wird laufen müssen. Die beiden letzten Ökumenischen Kirchentage haben Hundertausende von Menschen zusammengebracht. Stattfinden soll der Kirchentag so oder so. Das sagen die Frauen und Männer, die seit Monaten in der Vorbereitung sind. Ihnen wünscht man das Beste.
Informationen finden sich auf www.oekt.de. – Wenn Sie, wenn Ihr eine Teilnahme mit den Verantwortlichen der Pfarrei abstimmen möchtet, melden Sie sich, meldet Euch einfach bei uns.
Peter Bernd